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Für den Nachbau des Diskus gibt es auf Anfrage einen Bauplan und hier die Bauanleitung.
Flugbilder Diskus M in 9qm
Gerenderte Ansicht Diskus M
Flugbilder Diskus XS und L in (5 + 12qm)
Design
Entwicklungsziel
- gutmütiges Flugverhalten für entspanntes Freeriden
- gute Höhelaufeigenschaften
- direktes Lenkverhalten und viel Depower
- einfachen Relaunch
- große Windrange
- schnelle und einfache Herstellung
- geringes Gewicht und kleines Packmaß
Designmerkmale
- Kurze Waage ohne Pulleys mit jeweils 4 Anknüpfpunkten pro Seite um das Flugverhalten individuell anpassen zu können
- Saubere Aerodynamik damit der Kite am vorderen Rand des Windfensters geflogen werden kann
- Safety über eine Frontline oder 5. Leine (optional)
- Nur ein Strut im Center für einfachen Relaunch und Stabilität des Segels
- Segelschnitt optimiert für sauberen Profilverlauf ohne Struts
- Ausreichende Profiltiefe am Tip für gutes Lenkverhalten
- Verstärkungen über allen Nähten die Bodenkontakt haben können
- Keine stabilisierenden Stäbe, Segellatten oder ähnliches im Segel
- Reparaturfreundlicher Aufbau
Historie des Diskus
Im Diskus steckt meine gesammtelte Erfahrung aus den letzten Jahren Kite Entwicklung. In der Zeit habe ich unterschiedliche Konzepte und Designs ausprobiert, viel Zeit investiert und auch Lehrgeld gezahlt. Die Vision vom „einfachen“ Kite hat mich aber nicht losgelassen und so führte der Weg von 6 Struts über strutless zu dem aktuellen Design mit einem Strut im Center.
Ausblick
Die Größe S vom Diskus ist bereits im Test. Die Versionen in L und XL sind in Arbeit. In der kommenden Wintersaison werde ich die komplette Range zum Snowkiten nutzen können 🙂
Kurzer Testbericht
Bedingungen
Kitegröße M (Details siehe technische Daten)
Bar: Slingshot 17″ mit 20m Leinen (Single Line Safety)
Gewicht Fahrer 90kg + Anzug, Trapez etc.
Fahrkönnen: Fahren, umdrehen, kleine Sprünge. Kein Experte.
Boardgrößen Twintip RRD: 40×134, 42×137, 143×45; Directional North Wam: 5′ 10″
Wind: 12 Tage mit ~12-25kn (geschätzt)
Revier: Lagune/ Kabbelwasser
Flugverhalten
Mit Onepump und einer Ventilöffnung von 8mm ohne Rückschlagkugel wird der Kite schnell und ohne Anstrengung aufgepumpt. Auch bei starkem Wind bleibt der Kite wie andere Kites mit Struts am Boden liegen. Bereits beim Start macht sich das geringe Gewicht bemerkbar, ein ganz leichter Wind reicht damit sich der Kite in sein Element erhebt.
Sofort nach dem Start fällt das direkte Flugverhalten auf. Lenkbefehle werden sofort und ohne Verzögerung umgesetzt. Dabei dreht der Kite sauber über die Tips und tellert nicht. Auch im depowerten Zustand ist der Diskus noch gut steuerbar.
Depowert fliegt der Kite im Windfenster weit nach vorne und steht auch fast senkrecht im Zenith ohne Tendenz zum Frontstall.
Die Barkräfte habe ich auf gering bis mittel eingestellt, so dass ich ohne Schwierigkeiten mit einer Hand in der Mitte der Bar angepowert auch über längere Zeit fahren kann. Durch kleine Änderungen an der Waage bzw. an den Anknüpfpunkten am Tip lassen sich die Barkräfte beliebig einstellen.
Mit dem Depowerweg der Bar + Adjuster kann der gesamte Anstellwinkelbereich des Kites genutzt werden.
Voll angepowert steht das Segel überall faltenfrei und flattert auch bei starken Lenkeinschlägen nicht.
Im depowerten Zustand bleibt das Segel im Center durch den Strut auf einer Fläche von etwa 3-4qm faltenfrei und sorgt somit weiterhin für Zug und Vortrieb zum Windfensterrand. Nach außen hin fällt das Segel sichtbar ein und reduziert damit den Gesamtzug des Kites.
Bei Böen steigt der Zug an der Bar spürbar an und durch aktives Festhalten oder Heranziehen beschleunigen Kite und Kiter sofort. Durch wegschieben der Bar lässt der Zug nach und der Kite kann an der gleichen Position im Windfenster weitergeflogen werden. Der Übergang von angepowert zu depowert ist sehr gleichmäßig und angenehm, ein „on/ off“ oder Umschlagen des Segels konnte ich nicht feststellen.
Über den Adjuster kann die Barposition komfortabel an die jeweilige Windstärke angepasst werden.
In normaler Fahrt kann der Kite mit kleinen Steuerimpulsen im Windfenster positioniert werden. Die Downtendenz ist minimal bis nicht spürbar. Kein Vergleich zu anderen Kites, die gerne von alleine nach unten sinken und immer wieder aktiv nach oben gesteuert werden müssen.
Die guten Dreheigenschaften sind auch bei Manövern sehr nützlich, so bringt ein schneller Kiteloop wieder rettenden Zug auf die Leinen.
Relaunch
Lässt man die Bar los dann fliegt der Kite langsam im Winkel von ca. 20-30 Grad nach unten und bleibt aufrecht und startbereit am Windfensterrand auf dem Wasser stehen. Auch bei starken Böen ist er mir nie umgekippt oder unkontrolliert abgehoben. Das ist sehr angenehm um das Brett in die richtige Startposition zu bringen oder auch um einen anderen Kite zu landen. Mit einem leichten Zug an der Steuerleine hebt der Diskus sofort ab.
Bei meinen ersten Turns mit dem Waveboard ist mir der Kite aus allen denkbaren Positionen auf dem Wasser aufgeschlagen. Durch Zug an einer Steuerleine ließ er sich immer wieder problemlos starten. Auch wenn das Segel fast vollständig auf dem Wasser liegt kommt durch den Strut genug Wind unter das Segel um es wieder aus dem Wasser zu heben. Ich vermute allerdings, dass es in der Brandung nicht ganz so einfach sein wird…
Bei wenig Wind funktioniert der Rückwärtsstart auch zuverlässig. Hierbei muss der Kite nach dem Abheben aber so schnell wie möglich in Flugrichtung umgedreht werden denn ansonsten klappt das Segel durch die Anströmung von hinten um und der Kite sinkt wieder nach unten.
Windbereich
Mit einem großen Brett und Sinuskurven bzw. Loops konnte ich mich auch durch größere Windlöcher retten. Wo die tatsächliche untere Grenze liegt kann ich aber mangels Windmesser und zu viel Wind nicht sicher sagen. Durch das geringe Gewicht und das direkte Steuerverhalten kann er lange in der Luft gehalten werden und mit schnellen Loops auch gut Zug aufbauen.
Auch das absolute Highend konnte ich im Testzeitraum nicht erreichen. Trotz heftiger Böen hatte ich den Adjuster nie maximal gezogen. Der Kite blieb immer gut kontrollierbar, auch wenn er nicht mehr in meinem Komfortbereich geflogen ist. Ich hätte auch mit einem 6er problemlos fahren können. Ich habe den Eindruck, dass der Diskus in Größe M den Windbereich eines guten 9-10qm Kites gut abdeckt.
Springen
Ich habe mit dem Diskus meine ersten Sprünge (mit Kiteunterstützung) gemacht. Der Absprungpunkt ist leicht zu finden, Kite einfach etwas in die andere Richtung lenken und Bar ranziehen. Höhe und Hangtime fühlten sich für mich gigantisch an, sind aber in der Realität vermutlich nicht ganz so überragend 🙂
Welleneignung + Drift
Da es im Verleih auch ein North Wam in 5’10“ gab habe ich meine ersten Versuche auf einem strapless Directional unternommen. Starten und fahren klappten auf Anhieb problemlos, beim Turn war die Quote nicht ganz so gut aber nach ein paar Versuchen konnte ich mich auch mit Fußwechsel durch die Halse mogeln.
Sehr geholfen hat mir dabei, dass ich den Kite während der Turns einfach „irgendwie“ depowert fliegen lassen konnte und sobald die Füße wieder Kontrolle über das Brett hatten durch einen kurzen Steuerimpuls den Kite an die richtige Stelle im Windfenster bringen konnte.
Mangels hoher Wellen kann ich bisher leider wenig über das längere Driftverhalten bei entsprechenden Bedingungen sagen.
Downwind direkt auf den Kite zu zu fahren ist unproblematisch. Er bleibt einfach an der Stelle im Windfenster stehen oder sinkt leicht nach hinten ab wenn die Leinen durchhängen. Sobal die Leinen wieder etwas Spannung bekommen steigt er auf oder kann durch Lenkeinschläge an der Position im Windfenster gehalten werden.
Fazit
Innerhalb weniger Tage ist aus dem 3D Modell ein ausgezeichnet fliegender Freeride-Kite mit sehr guter Leistung entstanden. Meine Erwartungen und Ansprüche wurden weit übertroffen. Trotz gebuchtem Kitepool bin ich bis auf wenige Stunden immer mit dem Diskus geflogen, da er mir vom Flugverhalten her besser gefallen hat als die Kites im Verleih und durch den großen Windbereich an allen Tagen passte.
Außerdem ist es eine unbeschreibliche Freude mit dem selbst genähten Kite über das Wasser zu gleiten 🙂
Ich freue mich schon auf die Größen S, L und XL 🙂
Technische Daten
Laenge der Fronttube: 8.08m
Laenge des Achterlieks: 6.07m
Spannweite (ausgelegt): 6.22m
Segelflaeche: 9.03qm
Streckung: 4.29
Spannweite (proj.): 3.96m
Segelflaeche (proj.): 6.37qm
Streckung (proj.): 2.47
Anzahl Segmente: 7
Verhaeltnis Hoehe/Breite: 0.49
Depowerweg: 522.20mm
Waageleinen Ebene 1: 839mm, 452mm, 684mm, 515mm
Waageleinen Ebene 2: 1507mm, 613mm
Backlines: 388mm
Gesamtlänge: 9220mm
Ansicht 3D Modell
Bilder vom Bau
Für den Nachbau des Diskus gibt es auf Anfrage einen Bauplan und hier die Bauanleitung.